Genre: Action/RPG
System: Nintendo Switch
Download/ Physische SD Karte Preis: ca. 40 Euro
Wer von uns wollte nicht schonmal Prinzessin sein? Ich zumindest nicht, aber vielleicht ja einer von euch. Jedenfalls schlüpfen wir im Spiel "Penny Punching Princess" in die Rolle der
titelgebenden Schlägerin. Wir ziehen aus, um uns an der korrupten, geldgierigen Dragoloan-Familie zu rächen, einem Geldverleiher-Drachenclan, der unseren Vater, den König, gemein über den Tisch
gezogen hat und in Schulden stürzte. So kommt es, das wir unser Königreich verloren haben und nun quasi heimatlos sind.
Diese Erfahrung hat uns eines gelehrt: Geld regiert die Welt. Und wer viel Geld besitzt kann damit absolut alles erreichen. Und somit ist auch unsere Aufgabe klar: Das Zurückerobern unseres
Reiches und gar schreckliche Rache am Dragoloan-Clan. Und um das zu bewerkstelligen benötigen wir Geld. Eine Unmenge an Geld sogar. Und wie kriegen wir das zusammen? Genau, durch Kämpfe in
isometrischer Perspektive.
Das Spielgeschehen ist stark actionbetont. Das Spiel ist in Kapitel unterteilt und diese widerum in einzelne Missionen. In jeder Mission prügeln wir uns von einem Kampfplatz zum nächsten und
kriegen für das Vermöbeln von Monstern wie Drachen, Riesenbäume oder überdimensionalen Hirschkäfern Geld. Und dieses Geld können wir dann für uns arbeiten lassen. Denn das Spiel funktioniert nach
dem Prinzip der Bestechung. Wir können fast jedes Vieh und sogar viele Gegenstände bestechen. Je nach Ziel müssen wir mal mehr, mal weniger Kohle locker machen. Nach erfolgreicher Bestechung
lässt der Gegner sofort von uns ab und steht für gewisse Zeit sogar unter unserer Kontrolle. Aber wie gesagt können wir auch vieles vom Levelinventar bestechen - Türen öffnen sich, Hindernisse
verschwinden, Fallen hören plötzlich auf unser Kommando. Geld macht eben alles möglich.
Und der Bestechungsgedanke geht sogar noch weiter: Monster die wir bestechen leben fortan in unserem Reich und helfen beim Wiederaufbau. Und da wären wir dann schon bei den RPG-Elementen des
Spieles. Denn weil ja die Missionen immer länger und die Gegner immer stärker werden müssen wir natürlich auch tüchtig ranklotzen und stärker werden. Das erreichen wir einerseits durch das
Abschließen von Missionen. Dafür gibt es dann Skillpoints die wir ins Verbessern unserer Statuswerte investieren. So bekommen wir eine längere Energieleiste, kriegen mehr Kraft oder können noch
mehr Geld zusammenraffen. Des weiteren können wir unsere Untertanen Ausrüstung anfertigen lassen die uns ebenfalls Statusboni und neue Attacken ermöglichen.
Unser wichtigstes Werkzeug für die ganze Kämpferei und Schmiererei ist unser Taschenrechner. Denn diesen brauchen wir, um die Geldbeträge einzutippen, die wir ausgeben wollen. Der Taschenrechner
ermöglicht uns auch den Einsatz der "Münzwunder", Spezialfähigkeiten für die wir etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Dafür stehen uns dann zum Beispiel eine Heilung, ein überreicher
Geldsegen oder eine sehr starke Attacke zur Verfügung. Dummerweise ist die Auswahl der Fähigkeiten vom Zufall abhängig.
Penny Punching Princess hat zunächst mal eine sehr tolle Grundidee. Mir gefällt der Fokus auf Bestechung. Da wurde der Grundgedanke von der Macht des Geldes konsequent und auch sehr humorvoll
umgesetzt. Auch das man nicht nur Monster sondern auch Gegenstände wie Fallen bestechen und auf unsere Seite ziehen können gefällt mir sehr gut. Ich finde auch die Pixeloptik sehr schick. Das die
Story lediglich in Dialogzwischensequenzen erzählt wird ist zwar schade, jedoch zu verkraften. Leider hakt die Sache aber in der Ausführung. Zum Beispiel im Punkt Steuerung. Das Problem ist hier
die Bedienung des Taschenrechners. Genauer gesagt: Wir bewegen unsere Figur mit dem linken Analogstick. Der Taschenrechner wird mit der Schultertaste aufgerufen (die wir halten müssen), und dann
müssen wir mit dem Steuerkreuz navigieren und die Zahlen eintippen. Das bedeutet also das wir uns entweder bewegen können oder den Taschenrechner bedienen. Beides gleichzeitig geht nicht. Oft ist
es dann so, das man einen Treffer kassiert oder sich auf dem Taschenrechner vertippt.
Und sogar wenn man die richtigen Beträge einstellt ist auf dem Bildschirm oft so viel los, das man ein Monster besticht das man garnicht wollte und das eigentliche Zielverfehlt. Aber das ist auch
generell ein Problem des Spieles, das die Areale oft sehr eng sind und viel zu viele Gegner herumwuseln. Und weil der Taschenrechner fast die Hälfte des Bildschirmes belegt ist es nur logisch das
die Übersicht oft darunter leidet.
Positiv fällt hingegen der etwas eigene Humor des Spieles sowie die schmissige Musik während der Kämpfe auf sowie die schönen, großen Zwischen -und Endbosse.
Penny Punching Princess ist ein Spiel, das vor allem mit einer tollen Idee sowie einem witzigen Schwerpunkt punkten kann. Die optische Präsentation sowie der Soundtrack sind ebenfalls gelungen.
Leider steckt der Fehlerteufel in der Ausführung. Steuerung und Übersicht sind problematisch, auch Slowdowns sind leider keine Seltenheit. Seltsamerweise ist mir das Spiel während der
Tutorialmission auch 2mal abgestürzt. Danach kam es aber nicht mehr vor.
Es ist schade um die tolle Idee und die verschenkte Gelegenheit, mit mehr Feinschliff und Abwechslung hätte das Spiel phänomenal werden können. Aber so muss ich die Wertung leider
recht niedrig ansetzen:
6 /10 Punkten.
Kommentar schreiben
Kame (Samstag, 05 Mai 2018 14:17)
Ich sehe zumindest auf den Bildern keine deutschen Texte, dazu hätte ich noch gerne einen Kommentar gelesen, ansonsten finde ich die grunidee irre komisch, den Gegner mit geld zu bestechen ist mal was neues xD
Die Figuren auf dem Cover lassen eine größere Cast vermuten, sind die wichtig oder eher nur belanglos? Anbsonsten solide Review danke dir ^^
Realsephiroth (Samstag, 05 Mai 2018 15:32)
Das auf dem Cover täuscht. Ist alles faustfutter ausgenommen die Dame mit der roten Schleife. Das ist ein zweiter spielbarer Charakter der aber eigentlich nicht wichtig ist. Unterscheidet sich halt von den Angriffen her ein bisschen.
Belldandy (Samstag, 05 Mai 2018 22:13)
Ich habe es mit meiner Schwester gespielt aber das was mich selbst am meisten genervt hat war der Schwierigkeitsgrad, einen Bosskampf verloren gleich wieder 20 Minuten alles von vorne, ne das war nicht so gut. Vielleicht eher so 5/10
Kudo (Sonntag, 06 Mai 2018 19:04)
würde mich wenig interessieren, ich meine eine nette Idee aber darum gleich ein ganzes Spiel wirkt mir zu aufwendig, das wäre dann eher was für 1-2levels. Switch hat da trotz Nintendo's Spielemangel noch einige bessere Sachen zu bieten.