Im ersten Teil der Besprechung hatten wir die erste Trilogie vom
Zombiehorror besprochen, nun nehmen wir die nächsten drei ins Visir...
In Japan und USA erschien im Januar 2005 Resident Evil 4, Europa kam etwas später-nämlich im März desselben Jahres-in den Genuss der Veröffentlichung. Das zunächst Gamecube exklusive Spiel wurde später noch für die PS2 umgesetzt und ist auch Teil der "Resident Evil HD Collection", die man hierzulande nur als Download bekommt, in Japan jedoch auch als Diskversion existiert. Als Regisseur fungierte hier wieder Shinji Mikami selbst.
Vieles hat sich geändert in Resident Evil 4. Mikami selbst hat das Gameplay umgemodelt. Die Perspektive wurde geändert, die Ausrichtung des Spieles entfernte sich vom Rätseln und ging mehr in Richtung Action. Plötzlich konnte man Waffen mittels gefundenem Geld stufenweise aufrüsten, die Geschichte wurde in Kapiteln erzählt, Quicktime Events wurden sehr wichtig. Technisch gab sich RE 4 absolut keine Blöße, gehörte auf dem Gamecube zum grafisch Besten.
Mehr noch als der direkte Vorgänger setzt RE 5 auf Action anstatt Rätsel. Die Third Person Perspektive, das verbessern von Waffen und die Kapitelerzählweise wurden beibehalten. Jedoch zieht mit Sheva Alomar eine weitere wichtige Komponente ins Spielkonzept ein: Der Co-OP Gedanke. Alleine oder zu zweit im Splitscreen.
Nochmals für PS3 und 360 erscheint 2012 Resident Evil 6. Im sechsten Teil ziehen wir gleich mit 3 verschiedenen Teams in den Kampf. Ein Team bilden Chris Redfield und sein BSAA Kollege Piers Nivens. Die zweite Kampagne übernehmen Leon S. Kennedy und Helena Harper. Den Abschluss bilden die aus RE 2 bekannte Sherry Birkin und Jake Muller. Nachdem man alle drei Szenarios durch hat (nach ca. 16 Stunden) kann man zum Abschluss nochmal mit Ada Wong ran, deren Handlungsstrang die anderen drei verbindet. (anscheinend)
Man, was war das für ne Umstellung in Resident Evil 4. Ich gebe mal offen zu, sowas hatte ich nicht auf der Rechnung. Aber ich war dann sehr positiv überrascht, eine der wenigen Frischzellenkuren die echt funktioniert haben. Die actionlastigere Ausrichtung führte zwar vom klassischen Rätseldesign etwas weg, konnte aber dennoch viel Atmosphäre aufrecht erhalten. Das liegt beispielsweise am sehr stimmigen Design der Handlungsorte, den größten Teils sehr gut gemachten Bossfights und ja, auch an den QTEs. Gemein war ja, das die Buttonkombinationen der Events teilweise wechselten, wenn man scheiterte. So konnte man nichts auswendig lernen und musste immer wieder gut aufpassen. Aber ich mochte auch einige der Nebenfiguren, beispielsweise den Schlossherren Ramon Salazar, der wie ein zu klein geratener Napoleon anmutet, nur um einiges krankhafter. Seine Burg macht einen großen Teil des Spiels aus und ist für mich auch einer der besten und stimmungsvollsten. Unvergessen bleiben für mich auch die Begegnungen mit Jack Krauser und der Messerkampf, den man sich mit ihm liefert. Das ist ganz großes Kino. Einzig die Abwesenheit eines echt starken Oberbösewichten ist mir negativ aufgefallen. Aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau. Speziell zweite oder dritte Durchgänge machen hier echt Spaß.
Auf Resident Evil 5 wurde ja teilweise sehr stark eingeprügelt. Trotz inzwischen über 5 Millionen verkaufter Exemplare bekamen die Designer und auch der Director damals ziemlich Schelte von Firmenseite ab. Zu hektisch und actionlastig. Und ja, das Spiel setzte sehr stark auf Action. Aber es war nie so, das es mich wirklich störte. Was mich eher störte war zu Anfang das recht gewöhnungsbedürftige Afrika-Setting. Viel zu hell und blendend, zu staubig, zu heiß. Gut, das das nur einen Teil des Spieles ausmacht. Sobald es dann in die unterirdischen Ruinen geht, gefiel mir das dann aber doch richtig gut - zumals da dann auch ein paar Rätsel gibt. Es gibt aber auch sehr viel, was mir am Spiel richtig Spaß macht. Zunächst mal funktioniert das Co-op Spiel sehr gut. Speziell wenn man einen Partner aus Fleisch und Blut neben sich hat kann man da toll taktieren. Viele Bossfights machen Spaß und die Sequenzen mit Wesker sind einfach nur der Hammer - egal ob man sie nur sieht oder auch eingreifen muss. Das Verbessern der Waffen ist für mich noch einen Tick spannender als im Vorgänger.
RE 5 ist sicher kein perfektes Spiel. Aber die positiven Aspekte überwiegen für mich deutlich. Ach Teil Fünf ist ein tolles Spiel für Speed Runs, Schätze und Embleme motivieren zum Suchen und Sammeln. Sehr empfehlen will ich hierbei die "Resident Evil 5 Gold Edition", und zwar wegen der Zusatzepisode "In Alpträumen gefangen", die das beste aus den alten Episoden und den neuen Episoden vereint: Third Person Perspektive und Steuerung gesellt sich zu beengender spannender Horrorhaus Atmosphäre - die Episode dauert nur knapp ne Stunde, den ersten Schuss habe ich erst nach zirka der Hälfte abgeben müssen. SO hätte eine Fortsetzung aussehen können (und müssen), denn was jetzt kommt wird nicht schön.
Wie ist eure Meinung zu Teil 4-5 und 6? Der letzte Teil der Review folgt
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kameskram (Dienstag, 12 Mai 2015 12:01)
Teil Sechs scheint ja nicht dein Favorit zu sein glaube ich XD Ich weiß nur das Ahsly immer noch zu einem der meist gehassten "Geisel" Figuren in Games zählt weil sie während des Spiels glaube ich DREIMAL Gekidnappt wird, was schon ziemlich anstrengend klingt. Afrika ist doch ein nettes Setting, lustig waren ja rassismus Vorwürfe schwarze Zombies zu erschießen... was hätte man machen sollen, chinesische Zombies in Afrika nehmen? ^^;;;
Nette Review allemal
Caito-o (Mittwoch, 13 Mai 2015 10:54)
Ich kann die Aufregung um Resi6 irgendwie überhaupt nicht verstehen. Mir macht das Spiel Spaß und das obwohl ich Teil 1-3 und CVX besser fand, hat Resident Evil 6 seine Stärken. Die Kritik an der Kamera und der hohen Action kann ich privat überhaupt nicht nachvollziehen, die Grafik find ich auch in Ordnung. Ich finde, dass es ein solides Spiel ist, sicherlich kein Meilenstein, aber in Ordnung. Trotzdem kann ich einen gewissen Unmut da schon verstehen und auch die Testwertungen der Magazine kann ich in großen Teilen nachvollziehen. Dennoch ist es am Ende wohl Auslegungssache, was genau man nun gut findet oder schlecht.